Jahreshauptversammlung 2015

Am Freitag, den 17. April 2015, 20 Uhr, fand im Bürgerhaus Falkenstein die Jahreshauptversammlung statt.

Deutsch-französischer Tag 2015

Am Sonntag, den 25. Januar 2015, feierten wir im Bürgerhaus Falkenstein den "Deutsch-Französischen Tag" aus Anlass der Unterzeichnung der Elysée-Verträge zwischen Frankreich und Deutschland durch den französischen Präsidenten Charles de Gaulle und den deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer mit einem von Hermann Groß entwickelten, ebenso amüsanten wie anspruchsvollen Europa-Quiz". Und wie so häufig erwies sich Hermann Groß nicht nur als bester Kenner der Falkensteiner, sondern in diesem Fall auch der europäischen Geschichte und Geografie; nur er kannte die Antworten auf alle Fragen...

Europa-Tag 2015 in Steinbach

Der Hochtaunuskreis hatte wieder zum Europa-Tag geladen; er fand am Samstag, den 9. Mai auf dem Pijnacker-Platz in Steinbach statt und stand unter dem Motto: „Europäische Vielfalt erleben!"

 

Vertreter der Städte und Gemeinden des Hochtaunuskreises kamen mit ihren rund 40 europäischen Partnern und weiteren europäischen Initiativen zu einem großen "Europamarkt" zusammen und präsentierten unter der Regie und Moderation der Europa-Beauftragten des Kreises, Natascha Ramadanovic, den vielen Besuchern ein farbenfrohes Bild europäischer Vielfalt. Ein buntes Bühnenprogramm mit viel Musik, Tanz, Show und Unterhaltung wurde den Besuchern geboten, welche zudem auf einer "Tour d'Europe" kulinarische Spezialitäten aus allen vertretenen Regionen an den Ständen der Städte und Gemeinden probieren konnten.

 

Neben dem Partnerschaftskomitee Falkenstein - Le Mêle waren auch der Förderkreis Königstein - Le Cannet und der Partnerschaftsverein Königstein - Kórnik mit je einem Stand vertreten; sie wurden nicht nur von zahlreichen interessierten Bürgern, sondern auch vom Königsteiner Burgfräulein Nora I. mit Gefolge sowie von Bürgermeister Helm mit einem Besuch beehrt. Das Wetter spielte wunderbar mit, und so war der Europatag 2015 wiederum ein Besuchermagnet, bei dem wir gemeinsam mit unseren Königsteiner Freunden unsere seit fast 50 Jahren sehr lebendige Partnerschaft mit Le Mêle präsentieren konnten.

Vertreter aller Königsteiner Partnerschaftsvereine gemeinsam auf dem Europatag in Steinbach.

Foto: W. Riedel


Fahrt zum "Friedensfest" nach Le Mêle vom 4. - 7. Juni 2015

 

Unsere Partnerschaft mit Le Mêle besteht seit 48 Jahren und ist lebendiger denn je

 

Falkenstein/Le Mêle – Seit 48 Jahren zieht es immer wieder Falkensteiner in die Normandie. So auch an Fronleichnam. Herrliches Frühsommerwetter und die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit den befreundeten Familien in Le Mêle-sur-Sarthe und Umgebung bildeten eine gute Grundlage für die vergnügliche Stimmung während der 800 Kilometer langen Busfahrt.

 

Die Partnergemeinde des Königsteiner Stadtteils Falkenstein – und somit auch der Gesamt-Stadt – hatte zu einem Familienaustausch eingeladen und anlässlich „70 Jahren Kriegsende“ ein Friedensfest organisiert. 

 

Was bei dieser Städtepartnerschaft von Anfang an praktiziert wurde, ist das Fundament der langjährigen Freundschaft: die Begegnung in und zwischen den Familien. So wohnten auch diesmal wieder viele aus der Reisegruppe in „ihren“ Familien, die die Gäste am See in Le Mêle willkommen hießen. 

 

Fast elf Stunden Busfahrt müssen irgendwie vergehen: mit Reden, mit Lesen, mit Schlafen – und mit Singen. Die Falkensteiner gründeten einen „Bus-Chor“, um bei einem geplanten Abendkonzert in der Mêloiser Kirche zusammen mit dem örtlichen Chor „Résonance“ bestehen zu können. Die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Constanze Schleicher, hatte Zettel mit Volks- und Frühlingsliedern kopiert, so dass einer bzw. mehrerer Chorproben während der Fahrt nichts im Wege stand. Und der Gesang wurde immer besser. Sogar Französisch-Unterricht wurde im Bus erteilt.

 

Bei dem Willkommenstrunk in einem Zelt am See machten auch mehrere Mitreisende zum ersten Mal Bekanntschaft mit der herzlichen Gastfreundschaft, die diese Partnerschaft besonders auszeichnet. Auch sie wurden freundlich in Familien aufgenommen, und die, die dann doch im Hotel wohnten, wurden zumindest privat zum Essen eingeladen. So entstanden wieder neue Kontakte.

 

Vor den organisierten Terminen des Wochenendes hatten die Falkensteiner noch einen „freien“ Freitag, der – wie schon so oft – zu einem Ausflug ans Meer genutzt wurde. Unter der sach- und ortskundigen Führung von Hermann Groß – man könnte meinen, er kennt die Normandie besser als die Normannen – ging es nach Cabourg, aber keineswegs auf schnellstem Weg über die Autobahn. Über kleine Landstraßen, oft schmal und eng, führte die Route durch das Pays d’Auge, vorbei an Wiesen und Äckern, Kühen und vor allem Pferden und Pferdegestüten, kleinen Schlösschen, stolzen Land- und typischen Fachwerkhäusern, durch kleine Städte und malerische Ortschaften – auch durch Beuvron, das „schönste Dorf Frankreichs“ – und vorbei an dem bekannten Wallfahrtsort Lisieux. Am Rande der kleinen Nachbarstadt St. Désir war der Besuch eines deutschen Soldatenfriedhofs aus dem 2. Weltkrieg eingeplant. Eine Fahrt in und durch die Normandie ist nicht möglich, ohne an die grausame Zeit des Krieges, vor allem an das Jahr 1944, zu erinnern. Hermann Groß gab interessante geschichtliche Erläuterungen zu den Kriegsereignissen in der Gegend nach dem D-Day im Juni 1944 und zu den vielen Friedhöfen verschiedener Nationen. Anschließend legte die Vorsitzende an einem der vielen Kreuze – auf diesem, eher kleinen Friedhof, liegen fast 4.000 Gefallene – ein Blumengebinde nieder. Da gerade eine Arbeitsgruppe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem Friedhof tätig war, konnten die Besucher auch noch in persönlichen Gesprächen etwas über das Engagement und die Erinnerungsarbeit dieser Organisation erfahren.

 

Hermann Groß und seine Schwester Hedwig, die ebenfalls an der Fahrt teilnahm, verdanken es dem Volksbund und vor allem der Partnerschaft, dass sie 1968 das Grab ihres Vaters, der auch im August 1944 in den Kämpfen in der Normandie zu Tode kam, gefunden haben. 

 

Nach dieser eher ernsten Exkursion in die Vergangenheit ging es weiter nach Cabourg, einem vornehmen Badeort mit schönem Sandstrand, einer Spielbank und einer Menge feudaler Hotels. Das Meerwasser hatte zwar noch keine Badetemperatur, aber einige Unerschrockene wagten sich doch zumindest mit nackten Füßen in die Fluten. Nach der Mittagessens-Einkehr und einem kleinen Spaziergang am Strand wartete der Bus wieder auf die Gruppe, um jetzt auf schnellstem Wege nach Le Mêle zurück zu fahren.

 

Abends fand dann das Friedenskonzert in der Kirche statt. Der vor zehn Jahren gegründete Chor „Résonance“ bot ein abwechslungsreiches Programm an Friedens-, Liebes- und Volksliedern, meist Reproduktionen bekannter Sänger wie zum Beispiel Simon and Garfunkel oder Nana Mouskouri. Zu den Liedern gab es jeweils eine kurze Einführung in französischer und deutscher Sprache, und zur Illustration wurden thematisch ausgewählte Fotos auf eine Leinwand projiziert. Von den vielen Zuhörern gab es großen Applaus für die Darbietungen, und auch die gute Akustik der Kirche hatte ihren Anteil am Gelingen. Der „Bus-Chor“ der Falkensteiner durfte den zweiten Teil des Abends eröffnen, und die so eifrig einstudierten Lieder klappten vorzüglich und bekamen viel Beifall. Vor allem der Frühlingskanon „Es tönen die Lieder…“ erreichte jeden Kirchenwinkel. 

 

Zum Abschluss des Konzertes sangen „Résonance“ und „Bus-Chor“ gemeinsam die Europa-Hymne aus der 9. Beethoven-Sinfonie: „Freude, schöner Götterfunken…“, und das gleich – als Zugabe – in zwei Durchgängen. Es war ein beeindruckender Abend, und manchem gingen die Beethoven-Melodie und der Schiller-Text auch nach dem anschließenden Umtrunk noch länger durch den Kopf: Alle Menschen werden Brüder….

 

Am Samstagvormittag konnte, wer wollte, an einer kleinen Führung teilnehmen, bei der die am See gelegene Seniorenanlage besucht wurde. Die Anlage mit einstöckigen, bungalow-ähnlichen Ein- und Zwei-Zimmer-Einheiten entstand zur gleichen Zeit wie die Partnerschaft, also vor fast 50 Jahren. Schon öfter waren Falkensteiner hier, und in dem umliegenden Wäldchen wachsen einige Bäume aus dem Taunus, die in der Vergangenheit als Gastgeschenke gepflanzt wurden. In der schönen und sehr gepflegten Anlage tragen alle Wege Blumennamen, und jeder Bewohner hat die Möglichkeit, sich ein eigenes Gärtchen anzulegen. Für ein Generationen übergreifendes Miteinander steht auch die Möglichkeit, dass Schulkinder – die Schule ist in der Nähe – sich mit den Senioren zum Mittagessen treffen. 

 

Ein gemeinsamer Gottesdienst ist bei den deutsch-französischen Treffen auch schon lange Tradition, und so kamen am späteren Nachmittag alle in der Kirche zusammen. Der Chor Résonance begleitete auch diesen Gottesdienst. Die anschließende Gedenkfeier am Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege in der Anlage „Jean Martin“ im Zentrum von Le Mêle war ein weiterer wichtiger Programmpunkt des Wochenendes. Die Verantwortlichen der Partnerschaftskomitees und der Kommunen aus Falkenstein und Le Mêle legten gemeinsam Blumengebinde mit Schleifen in den Nationalfarben nieder. Mit verschiedenen Texten und Gedichten wurde der Toten gedacht und an die Notwendigkeit von Frieden und Versöhnung erinnert. Jugendliche stellten dazu Plakattafeln auf mit den Buchstaben P–A–I–X (Frieden). Auch hier sangen zum Abschluss alle gemeinsam die Europa-Hymne, jeder in seiner Sprache.

 

Ein Aufenthalt in der Normandie war schon vor 48 Jahren ohne ein umfangreiches gemeinsames Essen undenkbar. So hatten die französischen Freunde auch 2015 mit großem Engagement und vielen helfenden Händen die Tafeln im „Salle Coulonges“, gleich neben Le Mêle, schön und farbenfreudig eingedeckt. Gäste und Gastgeber fanden Platz in Erwartung eines Fünf-Gänge-Menüs. Eine Zwei- Mann/Frau-Kapelle sang und spielte auf – anfänglich eher ziemlich laute Biergartenmusik, so dass es oft schwer fiel, sich zu unterhalten, aber später kamen vor allem die Tanzlustigen auf ihre Kosten. Und dazwischen folgte immer wieder ein neuer Essens-Gang und/oder süffiger Rotwein… Es war ein fröhlicher Abend des Miteinanders und der Begegnung, und für viele folgte eine ziemlich kurze Nacht. 

 

Am Sonntagmorgen nahte dann der Abschied. Koffer und Geschenke wurden im Bus verstaut, und im „Hôtel de la Poste“, in dem die Falkensteiner bereits 1967 einkehren durften, wurde noch einmal gemeinsam gefrühstückt. Dann gab es einen Händedruck hier, ein Küsschen da und freundschaftliche Umarmungen dort! Das hatten die deutschen Besucher schon damals schnell gelernt und zu schätzen gewusst. Man sieht sich wieder, manche schon bald beim Jugendaustausch in den großen Ferien, andere spätestens auf dem Königsteiner Weihnachtsmarkt, wenn die Mêloiser wieder mit Misteln und Käse anreisen.

 

Au revoir! Bon voyage! Auf Wiedersehen!  

 

weitere Bilder folgen in Kürze

Die Falkensteiner Reisegruppe mit ihren Gastgebern. (c) Jutta Badina, Taunuszeitung

Weitere Fotos (c) Partnerschaftskomitee

 



 

 

47.  Deutsch - französischer Jugendaustausch           vom 24. Juli - 7. August 2015

 

Bericht der Taunus-Zeitung vom 10.08.2015

von Nora Geis

 

"Freundschaftspflege mit Asterix und Obelix"

 

Jugendliche aus Falkenstein waren in der Partnerstadt Le Mêle zu Gast und brachten auf der Rückfahrt gleich die Austauschschüler aus Frankreich mit in den Taunus.  

 

 

Vor dem Bürgerhaus in Falkenstein

 

24 Jugendliche stehen gemeinsam auf der Wiese vor dem Bürgerhaus Falkenstein. Die Sonne strahlt mit den gut gelaunten Gästen um die Wette. Einige von ihnen tragen ein weißes Laken, das über der Schulter zusammengeknotet ist. Mit dieser Toga könnten sie fast als echte Römer durchgehen. Andere haben sich Zöpfe geflochten und mit Kissen einen dicken Bauch geschummelt – genau wie Obelix von „Asterix und Obelix“. Mit einem Lorbeerkranz auf dem Kopf stellen wieder andere der Jugendlichen Kaiser dar.

 

Nach einem zweiwöchigen Austausch mit Falkensteins Partnerstadt Le Mêle präsentierten die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen, was sie alles über Rom gelernt hatten. Mit einer selbstgebastelten Stadtmauer aus Plakaten erklärten sie anschaulich, wie es zur Gründung Roms kam und wie der Legende nach eine Wölfin Romulus und Remus aufzog. Auch über die Römische Armee berichteten die Schüler. Teilweise betrug das Gewicht der Ausrüstung eines Soldaten 43 Kilogramm. Bei ihrem Vortrag wechselten sich die Jugendlichen ab. Alles wurde auf Französisch und Deutsch vorgetragen.

 

„Ich habe in der Zeit des Austauschs mehr Französisch gelernt als im Unterricht“, erzählte die 15-jährige Lena-Louise. Auch ihre Freundinnen Helen, Sophia, Johanna und Leonie hatten viel Spaß in den vergangenen zwei Wochen: „Wir haben viel unternommen und schöne Ausflüge gemacht.“

 

Gegenbesuch

 

In der ersten Sommerferienwoche ging es für die zwölf deutschen Teilnehmer mit der Bahn nach Frankreich. Dort wurden sie in der normannischen Partnergemeinde Le Mêle von Gast-Familien aufgenommen, bei denen sie wohnten und die französische Kultur und Sprache besser kennenlernen konnten. Zum Thema Mittelalter besuchten die Teilnehmer unter anderem eine normannische Burg. Leider sei es zu kalt zum Schwimmen gewesen, bedauerte Sophia.

 

Nach einer Woche fuhren die französischen und deutschen Jugendlichen gemeinsam in das circa 800 Kilometer entfernte Falkenstein. Neben der Besichtigung der Saalburg und Frankfurts blieb noch genügend Zeit für Schwimmbad-Besuche und andere gemeinsame Aktivitäten.

 

„Seit 1967 besteht die Städtepartnerschaft mit Le Mêle“, unterstrich der stellvertretende Vorsitzende Walter Krimmel. Bereits zum 47. Mal lud das "Partnerschaftskomitee Falkenstein–Le Mêle sur Sarthe" Jugendliche zum Austausch ein.

 

Dank der Unterstützung durch das Partnerschaftskomitee und der Förderung durch das Deutsch-Französische Jugendwerk bleibe der Austausch erschwinglich, erklärte Organisatorin Katharina Unverzagt.

 

„Es waren intensive und spannende Wochen“, unterstrich die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Constanze Schleicher. Es brauche immer etwas Mut und Abenteuerlust, um sich auf einen Austausch einzulassen – sowohl für die Kinder als auch für die Eltern.

 

 

Nach dem Austausch ist vor dem Austausch

 

Im Oktober beginne die Planung für nächstes Jahr, freute sich Unverzagt.

 

Der Abschied naht - der 47. Jugendaustausch geht zu Ende

Letzte Fotos vor der Abfahrt der französischen Gäste nach Le Mêle

 

 

 

 

 

 

 

Deutsch - französisches Barbecue vor dem Bürgerhaus in Falkenstein

 

Am Samstagabend fand vor dem Bürgerhaus in Falkenstein der traditionelle Grill-Abend statt, zu dem das Partnerschaftskomitee alle teilnehmenden Jugendlichen und die deutschen Gasteltern eingeladen hatte. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, die Würstchen und die Salate schmeckten köstlich, und unsere Jugendaustausch-Gruppe versteht sich bestens, denn schließlich hatte man ja in Le Mêle bereits eine Woche lang ausgiebig Gelegenheit, sich kennenzulernen.

 


Monique Nojac: "Ich wollte nur noch Frieden, Frieden"

Aus der Taunuszeitung vom 24.08.2015

 

Die Verbindung zwischen Falkenstein und Le Mêle ist die älteste Städtepartnerschaft der Kurstadt. Was macht diese Bindung eigentlich aus? Die TZ hat sich beim jüngsten Besuch in der Normandie bei Deutschen und Franzosen umgehört. Die Antworten stellen wir in den nächsten Tagen an dieser Stelle vor. Den Anfang macht die Mêloiser Familie Nojac.

 

Gérard und Monique Nojac tragen die Städtepartnerschaft im Herzen. Foto: Jutta Badina

 

Le Mêle/Falkenstein.  Monique Nojac und ihre Tochter Nadja sitzen auf der Terrasse und blättern in alten Fotoalben und Papieren. Dabei amüsieren sie sich köstlich, wenn beim Anblick des ein oder anderen Bildes die Erinnerungen wieder hochkommen. „Das Erlebte mit den deutschen Freunden hat uns für alles entschädigt, was vorher passiert ist.“

Monique und Gérard Nojac sind seit Beginn der Partnerschaft zwischen Falkenstein und Le Mêle mit dabei. Tochter Nadja war damals 6 Jahre alt. Lange Jahre hat Monique die Gastfamilien organisiert. Da die deutsche Partnergemeinde immer mit einem Chor oder den Mandolinern aufwarten konnte, gründete sich in Le Mêle eine normannische Volkstanz-Gruppe, um den Gästen oder bei Gegenbesuchen ebenfalls etwas Besonderes bieten zu können.

Stolz zeigt Monique die Tracht, die sie damals getragen hat. Sie hat sie selbst genäht und für die 24 Mittänzer ebenfalls. Monique und Gérard haben viele Erinnerungsstücke aus den letzten 45 Jahren der Partnerschaft aufgehoben. In ihrem Schlafzimmer hängt eine Original-Partnerschaftsurkunde, die allererste Platte der Falkensteiner Mandoliner gehört ebenfalls zum Fundus der Freundschaft. Schließlich war es dieser Verein aus dem Taunus, der mit seiner Fahrt zum Musikwettbewerb nach Le Mêle den Stein der Partnerschaft überhaupt ins Rollen gebracht hat.

„Am Anfang war es sehr schwierig“, berichtet das Ehepaar. Zum Ende des Krieges war Gérard 15 Jahre alt. Er hat vor allem das Bombardement der Alliierten als schlimm erlebt. Auf Gleisen in der Nähe von Le Mêle waren Waggons mit Munition der Deutschen abgestellt. Diese waren das Hauptziel der Alliierten, um die deutschen Einheiten zu schwächen.

Dabei wurde billigend in Kauf genommen, dass auch die französische Bevölkerung darunter zu leiden hatte. Moniques Vater war im Krieg und anschließend in deutscher Gefangenschaft. Als die ersten Zeichen auf Partnerschaft mit einer deutschen Gemeinde standen, hatte sie darum gebeten, als erstes einen deutschen Mann als Gast zu haben. Die Männer waren im Krieg und haben gegeneinander gekämpft. „Ich wollte ein Zeichen setzen. Egal, was passiert ist. Ich wollte nur noch eins: Frieden, Frieden, Frieden.“


Grundstein ist gelegt

Lange Jahre haben beide aktiv an der Partnerschaft mitgearbeitet. Das Ehepaar Nojac hat fünf Kinder, neun Enkel und mittlerweile schon 13 Urenkel. Gerade für die nachfolgenden Generationen wünschen sie sich, dass es keinen Krieg mehr gibt. „Die Arbeit soll nicht umsonst gewesen sein. Wir haben einen Grundstein gelegt für die nachfolgenden Generationen.“ Monique bedauert, dass sie aufgrund ihres Alters nicht mehr so aktiv sein kann, aber sie empfängt immer noch gerne im Rahmen der Partnerschaftstreffen deutsche Gäste für ein traditionelles Mittagessen.

Tochter Nadja hat ein Bild, auf dem sie 6 Jahre alt ist. „Ich stehe zwischen Hermann Groß und seiner Frau Marie-Ann Groß-Pfaff und schaue zu ihnen hoch. Ich erinnere mich, dass ich von der fremden Sprache fasziniert war.“ Nadja hat Deutsch gelernt und selbst zwei Jahre in Deutschland gelebt.

Obwohl sie den Krieg nicht erlebt hat, kann sie sich aufgrund dessen, was sie von den Älteren beider Seiten gehört hat und was sie gegenwärtig fast überall auf der Welt sehen muss, ein Bild von dem großen Leid machen.

„Es ist schrecklich genug, was man in den Nachrichten hört und in den Zeitungen liest. Die Menschen müssen aufeinander zugehen und für die jeweils andere Seite Verständnis entwickeln. Anders ist Frieden nicht möglich.“
(juba)

 

 

Am 27. September feierten wir unser "Cidre-Fest"

 

Das traditionelle Apfel- und Cidrefest des Partnerschaftskomitees Falkenstein Le-Mêle stand in diesem Jahr unter einem besonders glücklichen Stern, konnte es sich doch bei angenehmsten Temperaturen in Petrus‘ Gunst sonnen. Pünktlich zum Cidrefest lockte strahlendes Herbstwetter wieder eine große Zahl von Besuchern aus Falkenstein und  den übrigen Stadtteilen sowie den Nachbargemeinden zur normannischen „Gadage“ auf die Wiese vor dem Falkensteiner Bürgerhaus. 

 

Constanze Schleicher konnte namens des Partnerschaftskomitees um 11 Uhr die Gäste begrüßen und unverzüglich zum ersten wichtigen Tagesordnungspunkt überleiten, dem Boule-Turnier der Falkensteiner Vereine. Dieses gewann zum dritten Mal das Team des Partnerschaftskomitees, das damit zugleich das Anrecht auf den dauerhaften Besitz des Wanderpokals der Ortsvorsteherin erlangte. „Lilo“ Majer-Leonhardt ließ es sich nicht nehmen, den Pokal persönlich zu überreichen.

 

Zur gleichen Zeit begannen Schüler unserer Grundschule mit ihrer Lehrerin Eva-Maria Dorn mit dem Schütteln der Partnerschafts-Apfelbäume und dem Sammeln der Äpfel, aus denen dann die fleißigen Sammler unter Anleitung von Hermann Groß auf normannische Weise mittels unserer „Gadage“, einer historischen Apfelpresse aus dem Pays Mêlois, köstlichen frischen Apfelsaft gepresst haben.

 

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Das Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten beschränkte sich aber nicht auf traditionellen Cidre aus Normandie und Bretagne, sondern bot französische Weine und Crémants sowie von Markus Schleicher Gegrilltes mit Kartoffelsalat. Zudem gab es köstlichen Pommeau und feinen Calvados, welcher in diesem Jahr ganz besonders guten Zuspruch fand. Ein umfangreiches Buffet mit Kaffee und Kuchen rundete das kulinarische Erlebnis des deutsch-französischen Apfel- und Cidre-Festes ab.

 

Anna Klingel und Lena-Louise Schall, die beide auch schon im Jugendaustausch zwischen Falkenstein und Le Mêle als Betreuerinnen großen Einsatz gezeigt hatten, waren emsig schminkend damit beschäftigt, kleine Katzen-Kinder zu zaubern, von denen einige hier zu sehen sind:

 

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Walter Krimmel wurde 75 - herzlichen Glückwunsch !

 

 

Walter Krimmel, Erster Stadtrat der Kurstadt, Ur-Falkensteiner und Mitbegründer sowie stellvertretender Vorsitzender des Partnerschaftskomitees Falkenstein - Le Mêle-sur-Sarthe, konnte am 5. Oktober seinen 75. Geburtstag feiern. Auf einem Empfang der Kurstadt und der Parteifreunde von der CDU würdigten deren Vertreter, aber auch die Repräsentanten vieler   Vereine, in denen der Jubilar viele Jahre schon aktiv ist, seine großen Verdienste um die Stadt, das Vereinsleben und um die deutsch-französische Freundschaft. Auch das Partnerschaftskomitee gratuliert herzlich ! 

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 

 

 

Wir trauern mit unseren französischen Freunden um die Opfer der Attentate am 13. November in Paris

 

Am Abend des 13. November 2015 sind in Paris bei einer Reihe nahezu zeitgleich ausgeführ-ter Anschläge islamistischer Terroristen 129 Menschen ermordet und mehr als 350 zum Teil schwerst verletzt worden.

 

Wir verurteilen diese grausamen Akte sinnloser Gewalt gegen unschuldige Menschen zutiefst. Wir trauern mit den Angehörigen, Familien und Freunden der Opfer und sprechen unseren französischen Freunden in Le Mêle unser tiefempfundenes Mitgefühl aus.

 

 

An Frau Catherine Collin

Vorsitzende des Partnerschaftskomitees in Le Mêle

 

Chère Catherine, chers amis Mêlois,

 

comme vous tous, nous sommes extrêmement choqués et profondément attristés par les actes de guerre qui ont été perpétrés hier dans la capitale et auxquels on n´arrive pas à croire. Nous espérons très fort qu´aucun de vos proches, enfants, parents, amis ou connaissances n´a été touché par ces attaques terroristes. Nous sommes en pensée près de vous et déplorons la mort de tous ces innocents. La France et l´Europe sont touchées au plus profond de leurs valeurs et nous devons nous serrer les coudes plus que jamais pour continuer à les défendre. Nous vous souhaitons beaucoup de force, de courage et de garder espoir en l´avenir. Sachez que nous sommes là pour vous.

 

Vos amis du comité de jumelage de Falkenstein

 

 

Falkenstein, 14.11.2015

 

Am Montag, den 16.11.2015 fand eine Gedenkfeier vor dem französischen Generalkonsulat in Frankfurt statt, an dem die Generalkonsulin der Republik Frankreich, Mme. Sophie Laszlo, der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, die hessische Europa-Ministerin Lucia Puttrich, der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann sowie auch Mitglieder des Partnerschaftskomitees Falkenstein - Le Mêle teilnahmen. Hunderte Menschen brachten ihre Trauer und Anteilnahme mit den vielen Opfern der Anschläge zum Ausdruck, legten Blumen am Zaun des Konsulats in der Zeppelinallee nieder und stellten Kerzen auf.

 

Am 2. Advent fand der Königsteiner Weihnachtsmarkt statt

Wie vor einem Jahr sah es auch in diesem Jahr wieder an unserem Mistelstand aus. Archivfoto: FNP/Jochen Reichwein

 

Auch in diesem Jahr war das Partnerschaftskomitee Falkenstein - Le Mêle wieder mit einer Markthütte und mit dem Mistelstand auf dem Königsteiner Weihnachtsmarkt vertreten. Rund zwanzig Freundinnen und Freunde aus unserer Partnergemeinde Le Mêle-sur-Sarthe waren teils bereits am Donnerstag mit großen Vorräten an normannischem Käse-Spezialitäten, an Rillettes, an Pommeau und an Cidre aus Frankreich angereist. Und natürlich brachten sie, wie es schon zur partnerschaftlichen Tradition gehört, auch eine reichliche Menge der berühmten „Glücksbringer“, der Mistelzweige, aus der Normandie mit.

Normannischer Käse wie Camembert, Livarot und Pont l'Évêque, dazu fein gesalzene Butter „Beurre d’Isigny“, „Rillettes du Mans“ und unser von Hermann Groß in unnachahmlicher Weise angerührter und nach einer geheimen Rezeptur trefflich mit Calvados und Gewürzen verfeinerter Apfelglühwein waren begehrt und fanden guten Zuspruch. Bei den Käse-Spezialitäten war die Nachfrage so groß, daß wir trotz nochmals erhöhter Bevorratung nun schon bereits am Samstagabend komplett ausverkauft waren und viele Interessenten zu unserem großen Bedauern auf den Weihnachtsmarkt 2016 vertrösten mußten…

Zahlreiche Mitglieder und Freunde sowie viele bekannte und unbekannte Unterstützer der deutsch-französischen Freundschaft besuchten bei trockenem und nicht zu kaltem Wetter unsere Stände, genossen an Ort und Stelle unsere deutsch-französischen Köstlichkeiten und erlebten in angeregten Gesprächen mit Bekannten und Freunden einen stimmungsvollen Königsteiner Weihnachtsmarkt.

Die Mêloiser und Falkensteiner Partnerschaftskomitees ergänzten sich hervorragend und arbeiteten drei Tage lang Hand in Hand höchst freundschaftlich zusammen, damit der Weihnachtsmarkt wieder zu einem Erfolg für beide Komitees werden konnte. Die Einnahmen kommen nämlich wie immer dem nun schon seit 45 Jahren stattfindenden Jugendaustausch zwischen den beiden Partner-Gemeinden zugute - und dank unserer hervorragenden deutsch-französischen Zusammenarbeit ist auch der kommende Austausch im Juli 2016 wieder gesichert !

Wir danken den zahlreichen Helfern, die uns beim Auf- und Abbau der Marktstände, der Ausschmückung derselben sowie beim Standdienst unterstützt haben. Unser ganz besonderer Dank gebührt natürlich den Gastfamilien, die alle unsere normannischen Gäste in familiärer Atmosphäre aufgenommen und beherbergt haben.

Mit einem gemeinsamen Advents-Abendessen in Falkenstein beschlossen die französischen Gäste und ihre einheimischen Gastgeber in beschwingter Stimmung den Weihnachtsmarkt und nutzten die Gelegenheit, Pläne für 2016 zu schmieden und bereits diverse Verabredungen zu treffen für Veranstaltungen und Besuche in der Normandie.

Das Partnerschaftskomitee Falkenstein – Le Mêle wünscht allen Mitgliedern, Freunden und Unterstützern der deutsch-französischen Freundschaft eine schöne Adventszeit, ein frohes Weih-nachtsfest und alles Gute im Neuen Jahr.

Unsere nächste Veranstaltung, zu der wir bereits heute alle Mitglieder und Freunde sehr herzlich einladen dürfen, ist der alljährlich gefeierte "Deutsch-Französische Tag" am 24. Januar 2016. 

An diesem Tag erinnern wir an die feierliche Unterzeichnung des "Élysee-Vertrages", des Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrages vor über 50 Jahren durch den französi-schen Präsidenten Charles de Gaulle und den deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Die Veranstaltung am 24. Januar 2016 findet im Bürgerhaus Falkenstein statt; Beginn ist um 17 Uhr.